Start von DART verschoben

Die NASA und ihr Vertragspartner Orbital Sciences Corporation haben den für heute geplanten Start von DART verschoben, weil ein für das Experiment notwendiger Satellit heute zeitweilig ohne GPS Signalempfang geblieben war.

Ein Beitrag von Ingo Froeschmann. Quelle: NASA, Orbital Science Corporation.

Das Fehlen dieses Signals könnte möglicherweise dazu führen, dass der Zielsatellit MUBLCOM („Multiple Paths, Beyond Line of Sight Communications“) von DART nicht gefunden werden kann. DART ist ein Akronym für „Demonstration Autonomer Rendezvous Technologie“, und sollte heute unter realen Bedingungen im Weltraum getestet werden.

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Künstlerische Darstellung des Raumfahrzeugs DART (Quelle: Orbital Sciences)

Das GPS Problem wurde inzwischen behoben, jedoch beansprucht das zuständige Team zusätzlich Zeit um die Gründe für den Ausfall zu analysieren. Drohendes Schlechtwetter ist zudem ein weiterer Grund für eine Verschiebung um mindestens 48 Stunden.

Die neu entwickelte Technologie ermöglicht es einem Raumfahrzeug, ein anderes Raumfahrzeug ausfindig zu machen und sich dann mit diesem zu verbinden, ganz ohne menschliche Intervention. Bereits durchgeführte Bodentests demonstrierten die Fähigkeit der Hard- und Software, miteinander zu kommunizieren und zwei Raumfahrzeuge zu steuern, die sich einander nähern und schließlich ankoppeln.

Der nächste Schritt das Manöver im Weltraum, unter Verwendung der kompletten Ausrüstung. Die gesamte Mission von 24 Stunden Dauer wird ohne menschliche Eingriffe stattfinden.

Die Fähigkeit eines unbemannten Raumfahrzeugs im All zu docken ist der erste Schritt, Ausrüstung und Vorräte zur Internationalen Raumstation ISS zu bringen oder Reparaturmissionen durchzuführen. Die Technologie könnte auch verwendet werden, um Satelliten zurückzuholen oder um zivile, militärische oder kommerzielle Missionen durchzuführen.

DART verwendet den Advanced Video Guidance Sensor („guidance“ bedeutet hier “Zielsuche”) um ein Raumschiff zu “sehen” und seine exakte Position zu bestimmen. Die Information wird dann in sein „Gehirn“, die Automated Rendezvous and Proximity Operation Software, geleitet, die das Raumschiff dreht, beschleunigt oder bremst, bis es das Ziel erreicht.
Während der Bodentests wurden eine Reihe von Aktionen demonstriert, unter anderem die Verhinderung einer Kollision, horizontale Annäherung an einen Zielsatelliten und Erreichen einer Halteposition 5 Meter vom Ziel entfernt.

DART Hardware und Software werden in eine Pegasus, eine kommerzielle Rakete die von einem Flugzeug aus gestartet wird, integriert. Pegasus und DART werden etwa 13 000 Meter über dem Pazifik ausgeklinkt. Pegasus bringt DART dann in eine niedrige polare Erdumlaufbahn, auf der DART alle 99 Minuten die Erde umkreist.

DART ist etwa zwei Meter lang und einen Meter im Durchmesser. Vollgetankt wiegt es etwa 400 Kilogramm.

Ist DART im All, wird es versuchen sein Ziel zu finden, den Experimentalsatelliten MUBLECOM der Firma Orbital Sciences Corporation aus Dulles, Virgina. Der 50 Kilogramm schwere Satellit wurde 1999 gestartet und speziell für die Verwendung mit Video Zielsucher Systemen entwickelt, wie sie DART an Bord hat.

Flugdemonstrationen wie diese sollen die Grundlagen für spätere unbemannte Missionen mit selbständigem Docken legen. Das Ziel der NASA ist dabei, einen sicheren, zuverlässigen und bezahlbaren Zugang zum Weltraum zu schaffen.

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