TerraSAR-X – Verkehrsbeobachtung auf Autobahnen

Das DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) hat am 26. Februar 2008 eine Beobachtungskampagne des Verkehrs auf Autobahnen mit dem deutschen Radarsatelliten TerraSAR-X gestartet. Ziel ist die Entwicklung eines neuen Verfahrens zur Verkehrsdatenerfassung.

Ein Beitrag von Daniel Schiller. Quelle: DLR.

DLR
Künstlerische Darstellung von TerraSAR-X über Europa.
(Bild: DLR)

Während der mehrmonatigen Kampagne werden ausgewählte Autobahnabschnitte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Kalifornien bei Überflügen des Satelliten beobachtet. Ziel ist die Entwicklung eines Verfahrens zu Erfassung von Verkehrsdaten aus dem All, ohne Installationen am Boden zu benötigen. Aktualität sowie schnelle Auswertung und Weitergabe der Daten an Informationsdienste sind weitere Aspekte des Programms. Das Verfahren soll Vorteile bei der Aktualität und Abdeckung bieten. Vor allem ist man wetterunabhängig und kann grenzüberschreitend arbeiten. Mit den gewonnen Daten kann nicht nur die Verkehrsdichte, sondern auch die durchschnittliche Geschwindigkeit am Boden bestimmt werden.

Die Autobahnabschnitte A4 westlich von Dresden, das Dreiländereck Deutschland-Österreich-Schweiz, später auch das Ruhrgebiet, die A5 und A8 bei Karlsruhe sowie die Interstate 5 in Kalifornien nordwestlich von Los Angeles in den USA, sollen aufgenommen werden.

TerraSAR-X Verkehrsmessung auf einem 17 Kilometer langen Teilstück der A4 westlich von Dresden, wo 156 größere Fahrzeuge automatisch detektiert und gemessen wurden. Referenzmessungen mit Kameras ergaben, dass die tatsächliche vorhandene Anzahl von LKWs auf diesem Streckenabschnitt etwa doppelt so hoch war. Weiter verbesserte Auswerteverfahren werden die Detektionsrate noch deutlich ansteigen lassen.
(Bild: DLR)

Durch dieses Projekt erweitert sich das Anwendungsspektrum des Radarsatelliten, dessen Daten auch zu Erdvermessung und dem Erstellen aktueller Geländeinformationen genutzt werden.

TerraSAR-X wurde am 15. Januar 2007 gestartet. Seitdem hat er mehr als 20.000 Radarbilder der Erde erzeugt, welche vor allem im Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) in Neustrelitz bei Berlin ausgewertet und aufbereitet werden. Als Erweiterung zu TerraSAR-X ist der Start eines identischen Satelliten TanDEM-X vorgesehen.

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