Die NASA macht seit kurzem Werbung für ihre Shuttle-Landebahn im Kennedy Space Center.
Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: NASA.
Die Werbung ist speziell auf die kommerzielle Raumfahrt gezielt. Bisher wurde ja eine Kooperation mit kommerziellen Raumfahrtfirmen eher abgelehnt. Dies scheint sich unter dem neuen NASA Chef Michael Griffin geändert zu haben. Diese Ankündigung ist nur die erste, um andere NASA Einrichtungen für die Firmen, Akademien und anderen Interessierten zur Verfügung zu stellen. Die NASA selbst benutzt die Shuttle-Landebahn im Kennedy Space Center nur zur Landung des Shuttles und zum testen des Shuttles vor einem Start. Dies ist nicht sehr oft im Jahr, denn wieoft startet schon ein Shuttle beziehungsweise wieoft muss es vorher getestet werden? Zurzeit herrscht natürlich reger Betrieb wegen dem bevorstehenden Start der Discovery, dem ersten nach der Columbia-Katastrophe vor mehr als zwei Jahren. Nun will die NASA die Einrichtungen von anderen auch benutzen lassen, jedoch bleibt jede NASA Aktivität im Notfall an erster Stelle und hat höchste Priorität.
Jeder wird sich nun fragen: Wo ist der Haken an der Geschichte? „Es gibt keinen“, betont Michael Griffin. Die NASA hat das Potenzial von bemannten und unbemannten nicht-NASA Flügen erkannt und ihren Wert für die Forschung und Wirtschaft anerkannt. Als einzige Ausnahme stellt die NASA militärische Aktivitäten. Es darf kein Kampfbomber oder ein Testflieger der US-Army die Shuttle-Landebahnen verwenden, die müssten auf lokale Flughäfen ausweichen. Jedoch wird mit der Air Force eng zusammengearbeitet damit diese Werbekampagne auch erfolgreich ist. Ausgenommen sind natürlich auch normale Passagierflüge, die Landebahn ist aber für Notlandungen aller Art freigegeben. Informationen können sich die jeweiligen Firmen direkt bei der NASA holen.
Mit dieser Aktion lenkt die NASA nun ein, um die US-Politik von Weltraumflügen zu unterstützen, denn die NASA hat wohl erkannt, dass es ohne private Raumfahrt so schnell nicht gehen wird. „Die Landebahn ist eine wichtige Einrichtung und wir würden uns freuen, wenn andere Firmen sie in Zukunft für ihre wissenschaftlichen Flüge verwenden würden“, hofft William Readdy, NASA CEO für Weltraumoperationen. Ob und wenn ja, wieviel die Benutzer der Landebahn zahlen müssen, wurde nicht erwähnt.
Ab 30. August, wenn alle Shuttle-Aktivitäten beendet sind kann es los gehen. Vielleicht ist das nun der Anfang einer langen und engen Kooperation der NASA mit der privaten Raumfahrt, denn nur zusammen können wir die letzte Barriere „Weltraum“ überwinden.