Zwei weitere Exoplaneten entdeckt

Ein US-amerikanisches Team hat zwei außersolare Planeten gefunden, die in etwa die Masse von Neptun haben und eventuell eine felsige Oberfläche besitzen.

Ein Beitrag von Gero Schmidt. Quelle: space.com.

Die Entdeckungen wurden von einem Team unter der Leitung von Geoff Marcy und Paul Butler, zwei der bekanntesten Planetenjäger, gemacht. Um die Planeten aufzuspüren, wurde die Doppler-Effekt-Methode angewandt. Dabei nutzt man den Umstand aus, dass ein umlaufender Planet seinen Heimatstern zum “Hin- und Herwackeln” (to wobble) veranlasst, da beide, der Planet und der Stern, sich tatsächlich um einen gemeinsamen Bahnmittelpunkt bewegen, der innerhalb des Sterns liegt.
Einer der beiden neu entdeckten Planeten umkreist den Stern 55 Cancri in einem sehr geringen Abstand von nur 5,7 Millionen Kilometern. Zum Vergleich: Die mittlere Entfernung von der Erde zur Sonne beträgt knapp 150 Millionen Kilometer. Selbst Merkur, der innerste Planet in unserem Sonnensystem kommt dem Zentralgestirn nie näher als 46 Millionen Kilometer. Die Umlaufzeit des Exoplaneten beträgt gerade einmal 2,81 Erdentage. Er ist Teil eines ganzen Planetensystems, zu dem noch drei weitere, massereichere Planeten gehören, die in größerem Abstand umlaufen und deren Existenz schon länger bekannt ist. Der Planet hat wie gesagt die 18-fache Erdmasse, was ihn nur geringfügig massereicher als Neptun macht.

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Die neu entdeckten Exoplaneten sind beide wesentlich kleiner als Jupiter in unserem eigenen Sonnensystem (Quelle: NASA)

Der andere neu entdeckte Planet umläuft den Stern Gliese 436 in einem ebenfalls sehr kleinen Orbit in einem Zeitraum von nur 2,64 Erdtagen. Er ist 25 mal massereicher als die Erde.

Beide Sterne bzw. Planeten sind ca. 30 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt.

Die Zusammensetzung der beiden Planeten ist unklar: Es könnte sich um reine Gasplaneten handeln; möglich wäre aber auch, dass sie zum Teil oder auch vollständig aus Gestein und Eis bestehen. Ob im letzteren Fall eine Atmosphäre vorhanden wäre, ist ebenfalls nicht bekannt.

Es wird erwartet, dass es mit neuen Weltraumteleskopen wie Kepler und COROT innerhalb der nächsten Jahre möglich sein wird, Planeten mit erdähnlicher Masse aufzuspüren.

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