Dawn startet bei Dämmerung

Nach mehrmaligen Startverschiebungen ist die NASA-Sonde Dawn auf dem Weg zu den beiden größten Körpern des Asteroidengürtels. Die Passagen sind für 2011 und 2015 geplant.

Ein Beitrag von Karl Urban und Axel Orth. Quelle: Raumfahrer.net.

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Start der Delta-II-Rakete mit Dawn
(Bild: NASA)

Der Start an der Spitze einer Delta II-Heavy-Rakete vom Startplatz Cape Canaveral in Florida war für 13:20 Uhr MESZ bzw. 7:20 Uhr Ortszeit angesetzt, musste aber zwei Minuten vor der Zündung nochmal kurz verschoben werden. Ungewöhnliche Ursache: Diesmal gab es keine Störung in der hochkomplizierten Raketen- oder Startrampentechnik, sondern ein Schiff war in die Sperrzone geraten, innerhalb der die Feststoffraketen der Delta II nach dem Absprengen fallen würden. Die NASA nahm Kontakt mit dem Kapitän auf und bedeutete ihm, den Bereich schnellstens zu räumen.

Um 13:34 Uhr (MESZ) startete Dawn dann endgültig. Der Start verlief völlig problemlos. Die Sonde wird nach vier Jahren Flug und einem Flyby am Mars im März 2009 schließlich im Oktober 2011 den Asteroiden Vesta erreichen. Im Februar 2015 wird Dawn den größten Körper des Asteroidengürtels, den Zwergplaneten Ceres erreichen.

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Künstlerische Ansicht von Dawn
(Bild: NASA)

Ob Dawn überhaupt starten kann, war lange Zeit ungewiss geblieben. So entschied die NASA-Führung am 3. März 2006, die Mission völlig zu streichen, nachdem sich finanzielle Engpässe bei der Montage der Sonde ergeben hatten. Jedoch entschied man bereits am 27. März, die Mission doch zu starten.
Nach Engpässen auf dem Startplatz, wurde der Missionsbeginn, der ursprünglich für den 15. Juli 2007 geplant war, auf September verschoben. Der mit einem kleineren Startfenster vorgesehene Start des Marslanders Phoenix bekam auf der Nachbarplattform Vorrang gegenüber Dawn, die mit über einem Jahr ein ausgesprochen großes Startfenster besitzt. Dies war auch der Grund dafür, warum sich die NASA nach der Streichung der Mission für eine Wiederaufnahme entschied.
Mit der Mission sollen die Ursprünge des Sonnensystems besser verstanden werden, indem man die Materie untersucht, aus der es sich vor etwa 4,6 Milliarden Jahren bildete. Man geht heute davon aus, dass sich Sonne und Planeten aus einer Scheibe interstellaren Staubs bildeten, die genauen Vorgänge sind aber nach wie vor Gegenstand intensiver Forschung.

Aktuelle Informationen über den Missionsverlauf finden Sie in den News sowie von Zeit zu Zeit im Raumfahrer.net-Dawn-Blog, der von einem Teammitglied der Mission betreut wird.

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