In einem weiteren Schritt für die Raumfahrttechnologie und -forschung in Niederösterreich hat die Fachhochschule Wiener Neustadt gemeinsam mit ihrem Forschungsunternehmen FOTEC im Rahmen eines Mediengesprächs mit LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf im Innovation Lab ihre neuesten Projekte und Fortschritte im Bereich der Weltraumforschung vorgestellt. An der Spitze steht der neue Satellit CLIMB, welcher derzeit mit Studierenden entwickelt wird und schon bald das All erobern soll. Eine Presseaussendung der Fachhochschule Wiener Neustadt.
Quelle: Fachhochschule Wiener Neustadt 5. April 2024.
Wiener Neustadt, 5. April 2024 – Die Fachhochschule Wiener Neustadt beheimatet den ersten Weltraum-Studiengang Österreichs mit bisher über 120 Absolventinnen und Absolventen. „Die Studentinnen und Studenten entwickeln derzeit den Satelliten CLIMB. Die letzten für den Start fehlenden Finanzmittel werden wir jetzt zur Verfügung stellen. Damit kann im Jahr 2025 der blau-gelbe Satellit starten und Niederösterreich damit den Weltraum erobern“, gibt LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf bekannt. Auch die FOTEC, das Forschungsunternehmen der FHWN, ist bei internationalen Projekten führend beteiligt. Aktuell werden umweltfreundliche chemische Triebwerke und hybride Antriebssysteme für Satelliten entwickelt. Dieses Projekt „CP/EP Thruster Development“ wird ebenfalls vom Land Niederösterreich unterstützt.
Beim ExpertInnengespräch im Innolab in Wiener Neustadt hob Carsten Scharlemann, Studiengangleiter des Masterstudiums Aerospace Engineering, die hochwertige Ausbildung und die praktische Erfahrung hervor, die die FHWN ihren Studierenden bietet. Dies bereite sie nicht nur auf erfolgreiche Karrieren in ganz Europa vor, unter anderem bei Airbus, sondern ermögliche auch die Entwicklung und baldige Lancierung des Satelliten CLIMB.
Bernhard Seifert, Leiter des Aerospace Engineering Departments bei der FOTEC, erläuterte, wie die Entwicklung elektrischer und chemischer Antriebssysteme die Mobilität und Lebensdauer von Kleinsatelliten verbessert und gleichzeitig zur Reduktion von Weltraumschrott beiträgt. Die FOTEC setzt auf alternative Treibstoffe wie Wasserstoffperoxid, um Umwelt- und Gesundheitsrisiken zu minimieren.
Johanna Fries, Projekt-Managerin bei der FOTEC und Andreas Merstallinger von der Aerospace & Advanced Composites Gesellschaft, unterstrichen die Bedeutung robusten Materials für Satelliten, um unter extremen Weltraumbedingungen zuverlässig zu funktionieren und Dienste wie GPS, Sat-TV und Kommunikation über lange Zeiträume sicherzustellen. Die Geräte und Instrumente müssen vorab in verschiedenen Vakuum-Kammern oder Test-Ständen getestet werden, wo Vibrationstests oder Schocktests stattfinden. Die Materialien werden dabei in der größten Weltraumsimulationskammer in Österreich extremen Temperaturen von plus oder minus 150 Grad Celsius ausgesetzt.
Auch Armin Mahr, Geschäftsführer der FH Wiener Neustadt, macht deutlich, warum sich die FH in den vergangenen Jahren so gut in der Raumfahrtforschung etablieren konnte: „Forschung an der Fachhochschule Wiener Neustadt strebt natürlich nach wissenschaftlicher Exzellenz. Bei uns steht vor allem die Beziehung zu Problemlösung für die Gesellschaft und die Wirtschaft, sowie die Praxisorientierung im Vordergrund. Hier sind Studierende in der Forschung hautnah mit dabei. Wir sehen es als eine Chance für die nächste Generation von Forschenden, schon in ihrem Studium an praxisorientierten Fragen aus der Wissenschaft beteiligt zu sein.“
Über die Fachhochschule Wiener Neustadt:
Die FH Wiener Neustadt zählt zu den Top-Bildungseinrichtungen des Landes und ist Gestalter sowie Vorbild am heimischen FH-Sektor. Mittels praxisnaher Ausbildung, internationaler Vernetzungen und innovativer Forschungsarbeit werden gefragte Persönlichkeiten ausgebildet. Aktuell bietet die FH Wiener Neustadt an den fünf Standorten in Wiener Neustadt, Wieselburg, Tulln, Wien und Salzburg insgesamt 45 Studiengänge an den fünf Fakultäten Wirtschaft, Technik, Gesundheit, Sport und Sicherheit an. Dies eröffnet den mehr als 4.600 Studierenden eine Vielzahl an Karriereperspektiven. Mehr als 500 MitarbeiterInnen und rund 1.000 ReferentInnen sorgen dabei für die hohe Praxisrelevanz der Ausbildung und einen modernen sowie effizienten Lehrbetrieb. Die FH Wiener Neustadt verfügt über ein eigenes, preisgekröntes Forschungsunternehmen – die FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH – und kooperiert mit rund 100 Partnerhochschulen weltweit. Die FHI (Fachhochschul-Immobiliengesellschaft der FHWN) realisierte in den vergangenen Jahren zahlreiche Leuchtturm-Projekte auf internationalem Top-Level, wie den Bau des Hauses der Digitalisierung am Biotech Campus Tulln, den City Campus Wiener Neustadt oder sämtliche Campuserweiterungen. Der Campus Wieselburg gilt als Hotspot für Nachhaltigkeit, Sustainable Innovation und als Zentrum für Marketing und Consumer Science. Der Biotech-Campus Tulln etabliert sich zunehmend als zentrale Anlaufstelle in Sachen Forschung, Innovation und Digitalisierung. Neben der laufenden Weiterentwicklung des Studienangebots und der aktiven Vernetzung durch internationale Kooperationen, sind die Eröffnung des Innovation Labs in Wiener Neustadt und die Implementierung des Instituts für Nachhaltigkeit wesentliche Meilensteine im Ausbau der FHWN sowie des Wissenschaftsstandortes Niederösterreich.
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