In einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur Interfax-AVN sagte Juri Sajzew, wissenschaftlicher Berater der russischen Akademie der Ingenieurwissenschaften, dass sich Hoffnungen, Koronas-Photon wieder in Betrieb nehmen zu können, zerschlagen haben.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: Interfax-AVN/militarynews.ru, rt.com.
Das Sonnenobservatorium Koronas-Photon war vor nicht ganz einem Jahr am 30. Januar 2009 in den Weltraum gebracht worden. Erste Probleme mit dem Stromversorgungssystem des Satelliten führten zunächst zu Einschränkungen in der Nutzbarkeit der wissenschaftlichen Instrumente an Bord des Erdtrabanten.
Am 2. Dezember 2009 schließlich zeigte sich der Satellit nicht mehr ansprechbar (raumfahrer.net berichtete), nachdem ein Akkumulatorsatz vollständig dektiviert und ein verbliebener Akkumulatorsatz nicht ausreichend nachgeladen worden war.
Man hatte gehofft, dass die Solarzellenausleger des Satelliten genug Licht einfangen könnten und nachgeladene Akkumulatoren eine Wiederbelebung ermöglichen würden, wenn sich der Satellit auf einer Umlaufbahn mit geringer Abschattung durch die Erde bewege. Zwar konnten Ende Dezember 2009 noch einmal Signale des Raumfahrzeugs empfangen werden, zu einer Wiederaufnahme des wissenschaftlichen Einsatzes kam es jedoch nicht.
Nach den von Interfax-AVN am 15. Januar 2010 veröffentlichen Angaben von Juri Sajzew hatte man Koronas-Photon bei Entwurf und Bau nicht mit ausreichend Akkumulatorenkapazität bedacht, da man den Verbrauch der elektrischen Geräte und Anlagen an Bord des Satelliten unterschätzte.
Koronas-Photon hätte nach Angaben des Herstellers, des russischen Staatsunternehmens VNIIEM drei Jahre im All funktionieren sollen, erreichte aber nicht einmal ein Drittel dieser Auslegungslebensdauer.
Koronas-Photon ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 33.504 bzw. als Objekt 2009-003A.