Neuer Flugplan, neue Leitungsrolle für Samantha Cristoforetti

Im Mai 2021 gab die Europäische Weltraumorganisation ESA bekannt, dass ESA-Astronautin und Dragon Crew-4-Missionsspezialistin Samantha Cristoforetti als Kommandantin der Internationalen Raumstation (ISS) Expedition 68a fungieren sollte. Eine Infomation der ESA.

Quelle: ESA

Die Crew-4 Crewmitglieder trainieren für ihren Flug auf einer SpaceX Crew Dragon. Bild: ESA

2. März 2022. Das Flugprogramm der ISS wurde vor kurzem aktualisiert, um den anstehenden Besatzungswechsel für Crew-4 und Crew-5 anzupassen. Dies führt zu einer kürzeren Mission für Crew-4. Die ISS-Expedition 68a wird nun erst nach dem Abflug Samantha Cristoforettis von der ISS beginnen.

Während ihrer gesamten Zeit an Bord wird Samantha Cristoforetti die Rolle der Leiterin des so genannten United States Orbital Segment (USOS) der ISS übernehmen. Hierzu gehören die amerikanischen, europäischen, japanischen und kanadischen Module und Komponenten der Raumstation.

ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti (rechts) mit ihren Crew-4 Crewmitgliedern. Bild: ESA

Festlegung des Zeitplans

Crewmitglieder werden durch das Multilateral Crew Operations Panel (MCOP) den verschiedenen Flügen und Aufgaben auf der Internationalen Raumstation zugewiesen. Dieses Gremium besteht aus Vertretern der ESA, der NASA, von Roscosmos, der Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) und der Canadian Space Agency (CSA). Die ESA wird durch den Leiter des Europäischen Astronautenzentrums Frank De Winne vertreten.

Frank De Winne sagt, dass eine Anpassung des Flugprogramms nicht ungewöhnlich ist, da der Verkehr zur Internationalen Raumstation sorgfältig entsprechend den operativen Anforderungen koordiniert werden muss.

Frank De Winne, Leiter des Europäischen Astronautenzentrums. Bild: ESA

„Zwar bedeutet dies, dass Samantha nicht mehr Kommandantin der Internationalen Raumstation sein wird, jedoch befürwortet das Gremium sie nach wie vor als Führungsperson. Sie wird weiterhin vollständig für den Posten als Kommandantin ausgebildet, und es wurde vereinbart, dass sie diese Rolle übernehmen wird, falls der Zeitplan wieder auf den ursprünglichen Stand zurückgesetzt werden sollte.“

Samantha sagt: „Wir sind als Crewmitglieder bereit, unseren Beitrag entsprechend der Bedarfslage zu leisten. Ich fühle mich geehrt, die Leitung des USOS-Segments der ISS zu übernehmen, und diese Rolle umfasst die meisten der Aufgaben, die ich auch als Kommandantin übernommen hätte. Mir ist auch bewusst, dass viele Menschen in Europa, insbesondere Frauen, die Aussicht auf die erste europäische ISS-Kommandantin inspiriert hat. Leider wird dies bei meinem Flug nicht der Fall sein, aber derzeit läuft die Auswahl einer neuen Klasse von ESA-Astronautinnen und Astronauten und ich bin zuversichtlich, dass zu dieser Klasse hochkompetente und engagierte Frauen gehören werden, die in nicht allzu ferner Zukunft Führungsrollen übernehmen können.”

Seitenansicht der Internationalen Raumstation mit ihren Elementen. Bild: ESA

David Parker, ESA-Direktor für Astronautische und Robotische Exploration, sagt, dass Samanthas USOS-Leitung ein Zeugnis ihrer hervorragenden Fähigkeiten und ihres Beitrags zur Station ist.

„Als Astronautin, die zum zweiten Mal zur ISS fliegt, und als kompetente Leitungskraft ist Samantha mit ihrem Wissen, ihrem ruhigen Auftreten und ihrer Erfahrung im Weltraum eine wertvolle Bereicherung für die Crew. Sie ist ein hervorragendes Vorbild für alle derzeit am Auswahlverfahren der ESA teilnehmenden Astronautinnen und Astronauten, insbesondere für unsere Bewerberinnen, die Europa im Weltraum vertreten wollen.“

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