Offizieller Wachwechsel auf der ISS

Kommandoübergabe auf der ISS, der Abschied von der Expedition 22 und eine Bahnanhebung standen auf dem Plan in den letzten beiden Wochen.

Ein Beitrag von Ralf Möllenbeck. Quelle: NASA.

(Bild: NASA)
Jeffrey Williams und Maxim Surajew beim Abschied von der ISS
(Bild: NASA)

Mit dem Abdocken von Sojus-TMA 16 endete offiziell die Mission der Expedition 22 Crew und die ca. zweimonatige Mission der Expedition 23 mit zur Zeit Kommandant Oleg Kotow, Flugingenieur T. J. Creamer und Flugingenieur Sōichi Noguchi begann. Die beiden ehemaligen Mitglieder der Expedition 22, Jeffrey Williams und Maxim Surajew, kehrten am 18. März wohlbehalten mit Sojus-TMA 16 zur Erde zurück. Vorher, am 17. März gegen 14 Uhr, fand allerdings noch die Zeremonie der Kommandoübergabe zwischen Jeff Williams und dem neuen Kommandanten Oleg Kotow statt. Jeff Williams richtete dabei einige Worte des Dankes für die gute Zusammenarbeit an seine Kameraden auf der ISS und an die verschiedenen Bodenstationen.

In den nächsten Tagen folgten nun hauptsächlich die Vorbereitungsarbeiten für die Ankunft der nächsten beiden bemannten Raumfahrzeuge Sojus-TMA 18 und die US-Raumfähre Discovery. Allerdings auch alltägliche Aufgaben wie Wartung der Systeme, Fitnessübungen und Betreuung der Forschungsexperimente standen auf dem Plan.

Probleme macht zur Zeit die erneut defekte Abwasseraufbereitungsanlage der Station. Wegen eines Temperaturproblems am Katalysator war die Anlage ausgefallen. Spezialisten am Boden arbeiten daran, das Problem zu beheben und die Water Processor Assembly (WPA) genannte Anlage wieder in Funktion zu bringen. Probleme bezüglich der vorhandenen Wasservorräte auf der ISS gibt es nicht, da diese noch in ausreichendem Maße vorhanden sind. Die dreiköpfige Besatzung verwendet im Augenblick nur russisches Trinkwasser. Anfallendes Abwasser wird solange zwischengelagert, bis die Aufbereitungsanlage wieder funktioniert.

Am 24. März fand wie geplant eine weitere Bahnanhebung durch den unbemannten Frachttransporter Progress-M 04 statt, welcher zur Zeit am hinteren Port des Servicemoduls Swesda gekoppelt ist. Die acht Kopplungs- und Orientierungstriebwerke des Transportraumschiffes wurden um 10:15 Uhr MEZ aktiviert, arbeiteten sieben Minuten und fünf Sekunden und verbrauchten dabei 142 kg Treibstoff. Das Manöver hob die ISS um 1,7 km auf eine mittlere Bahnhöhe von 348 km an diesem Tage an. Damit wurde die Umlaufbahn der ISS für die beiden nächsten ankommenden Raumfahrzeuge Sojus-TMA 18 und das Space Shuttle Discovery optimiert.

(Bild: NASA)
Michail Kornijenko, Tracy Caldwell und Alexander Skworzow vor Sojus-TMA 18
(Bild: NASA)

Am 27. März sah das wöchentliche Programm der Besatzung auch die gründliche Stationsreinigung, einschließlich der Module Columbus und Kibo, mit einer Dauer von drei Stunden vor. Diese schließt die Beseitigung von Nahrungsmittelabfällen, die Reinigung von Modulen mit dem Staubsauger, die feuchte Reinigung des Esstisches im Service-Modul und anderer oft berührte Oberflächen ein. Weiterhin werden die Schlaf-Stationen mit einer Standardreinigungslösung behandelt und die Lüftungsschlitze von Bildschirmen und Anlagen gesäubert, um Temperaturanstiege zu vermeiden.

Am kommenden Sonntag, dem 4. April, wird mit der Ankunft des bemannten Raumschiffes Sojus-TMA 18 die Besatzungsstärke der Expedition 23 auf das geplante Soll von sechs Personen erhöht. Michail Kornijenko, Tracy Caldwell und Alexander Skworzow werden zur jetzigen Mannschaft stoßen und mit ihnen ca. zwei Monate leben und arbeiten. Damit befinden sich zum ersten mal drei russische Kosmonauten in einer Langzeitbesatzung auf der ISS.

Mittlere Bahnhöhe der ISS am 29.03.2010:347,4 km bei einem Höhenverlust von 127 Metern in den letzten 24 Stunden

Zukünftige Ereignisse:

4. April, Ankunft des bemannten Raumschiffes Sojus TMA-18, Docking an Poisk7. April, Ankunft der US-Raumfähre Discovery (STS-131), Docking an PMA-2

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