PMM Leonardo

Einst als MPLM genutzt, ist das PMM Leonardo nun ständiges Modul der Internationalen Raumstation ISS. Es dient vor allem als Lagerraum für verschiedensten Nachschub.

Autor: Daniel Maurat

Das PMM Leonardo (Permanent Multipurpose Module für Permanentes Mehrzweckmodul) ist ein Lagermodul des US-Teil der Internationalen Raumstation ISS. Basierend auf dem MPLM-Versorgungsmodul, soll es Nachschub lagern.

Entwicklung und Bau

Leonardo angedockt an der ISS (Bild: NASA)

Die Idee für das PMM kam auf, nachdem man beschloss, dass STS 133 die letzte Shuttle-Mission sei. Dabei beschloss man, das MPLM an der Station zu belassen, damit die ISS-Besatzungen es als zusätzlichen, unter Druck stehenden Lagerraum nutzen können. Man suchte ein MPLM aus, um dieses für ein dauerhaftes Verbleiben im All vorzubereiten. Die Wahl fiel auf Leonardo, das am häufigsten genutzte MPLM. Man verstärkte Leonardos Außenhülle gegen Weltraummüll und Meteoriten und baute eigentlich die Außenhülle eines normalen ISS-Modules an. Dies geschah in der Space Station Processing Facility im Kennedy Space Center in Cape Canaveral, Florida. Nach der Überarbeitung belud man das Modul mit Nachschub und bereitete es auf seinen letzten Flug vor.

Aufbau

Der Aufbau von MPLM und PMM unterscheidet sich fast gar nicht, bis auf die Außenhaut. Im Gegensatz zum MPLM besitzt das PMM eine Außenhaut, die aus Aluminium und Kunstofffasern wie Kevlar oder Nomex besteht. Angekoppelt wurde es am Nadir-Kopplungspunkt des Moduls Unity. Dafür besitzt es einen aktiven Kopplungsstutzen des Typs Common Berthing Mechanism. Im Inneren ist Platz für bis zu zehn Standard-Racks, den ISPR. In ihnen werden vor allem Gebrauchsgüter wie Wasser, Nahrung, Kleidung, Werkzeuge, Ersatzteile etc. gelagert.

Im Orbit

Das PMM Leonardo bei den Vorbereitungen in der SSPF (Bild: NASA)

Das PMM startete im Rahmen der Shuttle-Mission STS 133 des Space Shuttles Discovery am 24. Februar 2011 von Cape Canaveral, Florida. Nach zwei Tagen dockte das Shuttle an die ISS und die Besatzung begann mit ihrer Arbeit. Das PMM wurde mit dem Stationsroboterarm SSRMS/Canadarm 2 aus der Ladebucht der Discovery gehievt und dann an den Nadir-Kopplungspunkt des Moduls Unity gekoppelt. Nach Dichtigkeitsprüfungen war Leonardo begehbar.

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