Jena-Optronik GmbH liefert für die Mission HERA ein neues Kamerasystem an die industrielle Hauptauftragnehmerin OHB System AG. Eine Presseinformation der Jena-Optronik GmbH.
Quelle: Jena-Optronik GmbH.
Die Raumsonde HERA der Europäischen Raumfahrtagentur ESA soll zusammen mit ihrem Pendant, der NASA-Sonde „DART“ (Abkürzung für Double Asteroid Redirection Test, Doppel-Asteroiden Umleitungs-Test), die Auswirkungen eines Aufpralls auf einen Asteroiden untersuchen, um aus diesem Experiment Methodik und Technologie zum Umlenken solcher Gesteinsbrocken im All abzuleiten. Die OHB System AG, ein Tochterunternehmen des Raumfahrtkonzerns OHB SE, wurde von der ESA mit der Leitung des industriellen Konsortiums für HERA beauftragt.
„HERA ist eine prestigeträchtige Mission und wir bei Jena-Optronik freuen uns darauf, mit unserer Kamera einen entscheidenden Anteil zum Erfolg beizutragen. Im Rahmen der Mission fliegen zwei Sonden (DART und HERA) zum Asteroiden Didymos. Während DART auf dem Asteroiden „einschlagen“ wird, ist es die Aufgabe von HERA ca. vier Jahre später entsprechende Daten rund um die Auswirkungen des Einschlags zu sammeln – die dafür notwendige Kamera zur Beobachtung des Asteroiden kommt hierbei von Jena-Optronik. Die HERA-Mission soll dazu dienen, die Struktur und Zusammensetzung von Asteroiden besser zu verstehen. Gleichzeitig erhofft man sich Erkenntnisse, um auf eine mögliche, nötige Abwehr eines Asteroiden besser vorbereitet zu sein“, erläutert Steffen Schwarz, Vertriebsleiter der Jena-Optronik.
Die Kamera für HERA basiert – mit einer an die Mission angepassten Optik – auf dem ASTROhead der Jenaer Raumfahrtspezialisten, welcher seinen Jungfernflug 2019 auf dem Mission Extension Vehicle „MEV“, zur Verlängerung der Lebensdauer von Satelliten, feiern durfte. Die kompakte HERA-Kamera wird sowohl zur Navigation, als auch für Aufnahmen des Asteroiden genutzt werden.
Steffen Schwarz weiter: „Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit im Rahmen eines weiteren spannenden Projekts mit unserem langjährigen Kunden OHB. Bei dieser Mission wollen wir – anders als bisher – nicht nur gemeinsam in den erdnahen Orbit, sondern noch ein ganzes Stück weiterfliegen.“
Die Ergebnisse der Mission liefern wertvolle Daten für die sogenannte AIDA-Kollaboration (kurz für: Asteroid Impact Deflection Assessment) der Raumfahrtagenturen ESA und NASA. Diese dient dem Schutz des irdischen Lebens vor der Gefahr von Asteroideneinschlägen auf der Erde aus dem All.
Mit einem breiten Anwendungsspektrum von Navigation, über Bildaufnahmen, bis in den Bereich der Erkennung von Gefahren im Weltraum („Space Situational Awareness“), können Kameras, Sternsensoren und Raumfahrt-Optiken aus Jena sowohl in der bemannten, als auch in der unbemannten Raumfahrt vielseitig eingesetzt werden.
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