Die neue Raumfahrt-Initiative des US-Präsidenten hat große Umwälzungen innerhalb des NASA-Budgets zur Folge. Die meisten wichtigen Missionen werden nicht gestrichen, viele aber zusammengekürzt.
Ein Beitrag von Karl Urban. Quelle: Space.com.
Laut den aktuellen Haushaltsplänenen der US-Regierung wird die NASA für 2005 insgesamt 16,2 Milliarden US-Dollar erhalten. Allein 1,09 Milliarden Dollar davon wird für die Ausarbeitung der neuen Organisationsstruktur der Raumfahrtbehörde aufgewendet, um die neue Raumfahrtvision des US-Präsidenten einzuleiten.
Nicht alle Ausgaben für das neue Unternehmen der NASA gehen direkt in völlig neue Projekte: Allein knapp 500 Millionen Dollar fließen in die Projekte Prometheus, der Entwicklung eines leistungsstarken Nuklearantriebs und Constellation, dem angekündigten Crew Exploration Vehicle, mit dem die NASA das Sonnensystem erforschen möchte.
Für George W. Bushs neues Raumfahrtprogramm, das er am 14. Januar ankündigte, sind aber letztendlich jährliche 11,6 Milliarden Dollar vorgesehen. Dieser Betrag wird in den kommenden Jahren von anderen NASA-Programmen abgezogen.
Die größten Opfer für die neue Initative werden die folgenden Projekte zu erbringen haben:
- 5,9 Mrd. Dollar aus den laufenden Projekten wie dem Orbital Space Plane oder der Next Generation Launch Technology, die aber mit in die neue Initiative einfließen sollen;
- 1,5 Mrd. Dollar aus dem Space Shuttle-Programm;
- 1,2 Mrd. Dollar aus den Forschungsgeldern für die Internationale Raumstation;
- 2,7 Mrd. Dollar durch die Verschiebung von geplanten Missionen. Dazu gehören Global Precipitation Measuring Mission, einige Sonden ins Sonnensystem, eine Gruppe von astronomischen Missionen;
- 300 Mio. Dollar durch geringere Ausgaben für den Bau und Betrieb von Raumfahrt-Testanlagen.
Zu den Missionen, deren Start verschoben wurde, gehört auch der Orbiter, der den Jupitermond Europa erforschen sollte. Er soll nun nicht wie geplant 2012 sondern frühstens 2015 starten.
Das gesamte Shuttle-Programm wird 2005 mit 4,3 Mrd. Dollar auskommen müssen, wobei weiterhin große Beträge für die Sicherheit im Rahmen der Untersuchungen zum Columbia-Unglück ausgegeben werden.
Zu den Gewinnern des neuen NASA-Budgets gehören robotische Mond- und Marsmissionen. Bis 2009 sollen die Ausgaben für Sonden zur Erforschung des Roten Planeten über nahezu 50 Prozent angewachsen sein. In diesem Jahr soll das sogenannte Mars Science Laboratory starten, ein nuklear angetriebener Marsrover.