Alle Infos zur SSAF-5A.1 Mission.
Autor: Michael Schumacher
1998 | 1999 | 2000 | 2001 |
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Nutzlast: MPLM „Leonardo“, ICC
Nutzlastbeschreibung:
Nutzlastbeschreibung MPLM „Leonardo“ siehe Versorgungsraumschiff MPLM
Nutzlastbeschreibung ICC siehe Versorgungsraumschiff ICC
Startfahrzeug: Space Shuttle „Discovery“, STS-102
Startfahrzeugbeschreibung: siehe Startfahrzeug Space Shuttle
Start: 08. März 2001, 11.42 Uhr GMT vom KSC in den USA
Ankopplung: 10. März 2001, 06.38 Uhr GMT
Ausstiege: 2 EVAs, Dauer: 15 Stunden, 26 Minuten
Abkopplung: 19. März 2001, 04.32 Uhr GMT
Kopplungsdauer: 8 Tage, 21 Stunden, 54 Minuten
Landung: 21. März 2001, 07.31 Uhr GMT auf dem KSC in den USA
Missionsdauer: 12 Tage, 19 Stunden, 49 Minuten
Missionsbeschreibung:
Am 08. März 2001 um 11.42 Uhr GMT hob der Space Shuttle „Discovery“ mit sechs Amerikanern und einem Russen an Bord vom KSC ab. Zum Zeitpunkt des Starts befand sich die ISS über dem Südpazifik ungefähr 1.609 Kilometer südlich von Perth, Australien. An Bord der ISS befindet sich die EC-1, die aus Kommandant William Shepherd, Pilot Juri Gidsenko und Bordingenieur Sergej Krikaljow besteht. Am nächsten Tag um 01.30 Uhr GMT befanden sich Kommandant James Wetherbee, Pilot James Kelly sowie die Missionsspezialisten Andrew Thomas, Paul Richards, Juri Ussatschow, James Voss und Susan Helms etwa 11.263 Kilometer hinter der ISS und holten mit jedem Erdumlauf 1.126 auf. Die EC-2, bestehend aus Kommandant Ussatschow sowie den Bordingenieuren Voss und Helms wird die EC-1 an Bord der ISS ablösen. Gegen 13.00 Uhr GMT hatte sich die Distanz zwischen den beiden Raumfahrzeugen bereits auf 5.664 Kilometer verringert und der Space Shuttle „Discovery“ holte mit jedem Erdumlauf immer noch 1.062 Kilometer auf.
Am 10. März 2001 um 06.38 Uhr GMT koppelten der Space Shuttle an die ISS an, als sich die beiden Raumfahrzeuge über dem Südpazifik östlich von Neuseeland befanden. Die Ankopplung wurde um ungefähr eine Stunde verschoben, da nicht sicher war, ob einer der Solarzellenflügel der ITS-P6 richtig eingerastet war, um Beschädigungen durch die Abgase der Steuerdüsen des Space Shuttle zu vermeiden. Die Ankopplung erfolgte am PMA-2. Die Flugkontrolleure und Besatzungsmitglieder der Raumstation überwindeten mit vereinten Kräften ein Kommunikationsproblem an Bord des Space Shuttle, das kurz nach der Ankopplung auftrat. Gesendete Signale konnten von der White Sands Ground Station in New Mexico für etwa 34 Minuten nicht an Houston weitergegeben werden. Die Meldungen konnten aber durch den Kontrollraum für die Raumstation und eine Sprechfunkverbindung zwischen der Raumstation und dem Space Shuttle weitergeleitet werden. Um 08.51 Uhr GMT wurden die Luken zwischen den beiden Raumfahrzeugen geöffnet. Ussatschow gesellte sich als erster zu Shepherd, Gidsenko und Krikaljow gefolgt von den anderen Astronauten. Alle zehn Besatzungsmitglieder verbrachten einige Minuten damit, sich im geräumigen amerikanischen Laboratory Module „Destiny“ zu begrüßen. Die Ankunft des Space Shuttle „Discovery“ bedeutet den Anfang vom Ende für den viereinhalbmonatigen Aufenthalt der EC-1 an Bord der ISS. Die ersten Besatzungsmitglieder, die ihre Plätze tauschten, waren Ussatschow und Gidsenko. Am nächsten Tag um 05.12 Uhr GMT begaben sich Voss und Helms zur 17. EVA, die der Montage der ISS gewidmet war, in den freien Weltraum. In einem frühen Stadium der EVA verzögerten sich die Arbeiten bereits, da sich eine tragbare Fußhalterung von ihrer Sicherungsleine löste und Voss einen Ersatz aus der Werkzeugkiste an der Außenhülle von „Unity“ holen musste. Helms und Voss bereiteten den PMA-3 erfolgreich für seine Umsetzung vom Nadir CBM zum Backbord CBM von „Unity“ vor, um Platz für das MPLM „Leonardo“ zu schaffen. Sie trennten acht Kabel und entfernten die Antenne des frühen Kommunikationssystems vom Backbord CBM, so dass Thomas den PMA-3 mit dem Roboterarm anbringen konnte. Die beiden Astronauten entfernten auch noch eine Lab Cradle Assembly aus der Nutzlastbucht des Space Shuttle „Discovery“ und installierten sie an der Außenhülle von „Destiny“, wo sie die Basis für den Roboterarm der Raumstation bilden wird, der am 19. April 2001 im Rahmen der Mission STS-100 zur ISS gebracht werden soll. Sie begaben sich zurück in die Luftschleuse und warteten darauf bis Thomas den PMA-3 an seine neue Position manövriert hatte, standen aber bereit um, falls erforderlich, zu helfen. Nachdem Wetherbee den Verriegelungsmechanismus des CBM um 13.43 Uhr aktivierte, wurde die Luftschleuse wieder unter Druck gesetzt. Die EVA endete um 14.08 Uhr GMT nach acht Stunden und 56 Minuten. Das war bis dahin die längste EVA in der Geschichte des Space Shuttle Programms.
Am 12. März 2001 um 03.37 Uhr GMT ergriff Thomas das MPLM mit dem Roboterarm und hob es um 04.10 Uhr GMT aus der Nutzlastbucht des Space Shuttle „Discovery“ heraus. Über die nächsten zwei Stunden manövrierte er es langsam und bedächtig an seinen Platz. Um 06.02 Uhr GMT aktivierte Wetherbee die Verriegelungen am Nadir CBM von „Unity“. Zuvor fanden um 03.15 Uhr GMT die beiden Besatzungen wieder zusammen, als die Luken zwischen den beiden Raumfahrzeugen wieder geöffnet wurden. Um 04.45 Uhr tauschte auch Voss seinen Platz mit Krikaljow. Am nächsten Tag um 05.23 Uhr begann die zweite und letzte EVA. Richard und Thomas installierten die External Stowage Platform (ESP) 1 für Ersatzteile für die Raumstation und montierten eine Ersatzpumpe für die Ammoniakkühlleitungen auf der Plattform. Sie schlossen auch einige Kabel an der Außenhülle von „Destiny“ an, die die Stromversorgung und Kontrolle des in Kanada gebauten Roboterarms der Raumstation gewährleisten. Richard und Thomas begaben sich dann zur Spitze der ITS-P6 und ließen dort erfolgreich eine vierte Verriegelung für die Verbindungsstrebe des Backbordsolarzellenflügels einrasten. Die EVA endete nach einer Dauer von sechs Stunden und 21 Minuten um 11.44 Uhr GMT.
Am 14. März 2001 gegen 06.00 Uhr GMT tauschte Helms mit Shepard, so dass sich die EC-2 nun komplett an Bord der ISS befindet. Wetherbee hob mit wiederholten Zündungen der Steuerdüsen des Space Shuttle „Discovery“ über annähernd 50 Minuten die Erdorbithöhe der beiden Raumfahrzeuge um fast vier Kilometer an, um sie auf sicherer Entfernung zu der verlorenen gegangenen Fußhalterung zu halten. Am nächsten Tag montierten und aktivierten Voss und Helms teilweise den Arbeitsplatz für das Space Station Remote Manipulator System (SSRMS) in „Destiny“. Zudem wurde die Mission um einen Tag verlängert, damit sichergestellt ist, dass alle Gegenstände korrekt im MPLM „Leonardo“ verstaut sind.
Am 18. März 2001 um 10.40 Uhr GMT ergriff Thomas das in Italien gebaute MPLM und löste es vom Nadir CBM von „Unity“ und manövrierte es um 12.08 Uhr GMT in seine Halterung in der Nutzlastbucht des Space Shuttle. Mit dem MPLM gelangten sieben Systemschränke mit Elektronik, Kommunikationsausrüstung, Experimenten und medizinischen Anlagen, Ausrüstungsgegenstände und Versorgungsgüter sowie die Human Research Facility (HRF), die die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper untersucht, in die Erdumlaufbahn. Abfälle, nicht länger benötigte Ausrüstungsgegenstände und Gepäck werden an Bord des MPLM zurück zur Erde gebracht. Am nächsten Tag um 02.32 Uhr GMT wurden die Luken zwischen den beiden Raumfahrzeugen endgültig geschlossen. Um 04.32 Uhr GMT koppelte der Space Shuttle „Discovery“ von der ISS ab, als sich die beiden Raumfahrzeuge über Guyana in Südamerika befanden.
Am 21. März 2001 um 07.31 Uhr GMT landete der Space Shuttle auf dem KSC nach 201 Erdumläufen und 8.500.000 zurückgelegten Kilometern. Die Landung wurde aufgrund schlechter Wetterbedingungen um einen Erdumlauf verschoben.